USD/CHF stellt den Wechselkurs zwischen dem US-Dollar und dem Schweizer Franken dar. Die US-Wirtschaft ist die größte der Welt und wird maßgeblich von den Konsumausgaben, der Technologie und dem Finanzsektor beeinflusst. Die Schweiz ist für ihre stabile Wirtschaft und ihren Bankensektor bekannt und gilt als sicherer Hafen. Der USD/CHF wird von den wirtschaftlichen Entwicklungen in den USA und der Schweiz, den Zinsunterschieden und der globalen Risikostimmung beeinflusst.
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Die Schweizerische Nationalbank spielt eine entscheidende Rolle für den Wert des Schweizer Frankens und damit auch für den USD/CHF-Wechselkurs. Die Hauptziele der SNB sind die Gewährleistung der Preisstabilität und die Unterstützung der Schweizer Wirtschaft, was häufig zu geldpolitischen Massnahmen führt, die sich direkt auf den Wechselkurs auswirken. Zu den wichtigsten Elementen der SNB-Politik, die sich auf den USD/CHF-Wechselkurs auswirken, gehören:
- Zinssätze: Die SNB hält die Zinsen in der Regel niedrig oder negativ, um eine zu starke Aufwertung des Schweizer Frankens zu verhindern. Niedrige Zinsen machen den Schweizer Franken für Anleger, die höhere Renditen anstreben, weniger attraktiv, was den USD/CHF-Kurs hoch halten kann.
- Währungsintervention: Die SNB ist dafür bekannt, dass sie am Devisenmarkt interveniert, um den Wert des Schweizer Frankens zu steuern. Damit soll eine übermäßige Aufwertung verhindert werden, die den Schweizer Exporten schaden könnte. Währungsinterventionen sind ein wichtiger Faktor, der zu schnellen Bewegungen des USD/CHF-Kurses führen kann.
- Negative Zinssätze: Die SNB hat 2015 Negativzinsen eingeführt, um Kapitalzuflüsse in den Schweizer Franken zu verhindern und die Währung zu schwächen. Negativzinsen verringern die Attraktivität von Einlagen in Schweizer Franken und beeinflussen damit den USD/CHF-Wechselkurs.
Rollen der Federal Reserve (Fed) und der SNB:
Die Interaktion zwischen der Geldpolitik der Fed und der SNB spielt eine entscheidende Rolle für den USD/CHF-Wechselkurs:
- Zinsdifferenzen: Der Unterschied zwischen den von der Fed und der SNB festgelegten Zinssätzen ist ein wichtiger Treiber für den USD/CHF-Kurs. Wenn die Fed die Zinsen erhöht, während die SNB niedrige oder negative Zinsen beibehält, vergrößert sich der Zinsunterschied, wodurch der USD attraktiver wird und in der Regel zu einem stärkeren USD/CHF-Kurs führt.
- Geldpolitische Divergenz: Unterschiedliche geldpolitische Maßnahmen der Fed und der SNB können zu erheblichen Schwankungen des USD/CHF-Wechselkurses führen. Wenn beispielsweise die Fed ihre Geldpolitik strafft (Zinserhöhungen oder Drosselung der quantitativen Lockerung), während die SNB weiterhin eine lockere Geldpolitik verfolgt, steigt der USD/CHF-Wechselkurs tendenziell. Umgekehrt kann der USD/CHF-Wechselkurs fallen, wenn die Fed eine lockere Geldpolitik verfolgt und die SNB eine restriktive Geldpolitik.
- Safe-Haven Dynamik: Der US-Dollar und der Schweizer Franken gelten beide als sichere Währungen, reagieren jedoch unterschiedlich auf die Risikostimmung. In Zeiten globaler Unsicherheit können beide Währungen aufwerten, aber wenn die SNB interveniert, um den Franken zu schwächen, kann der USD/CHF trotz der Risikoaversion dennoch steigen.
Schweizer Franken-Krisen:
Der Schweizer Franken hat mehrere Krisen und Phasen der Volatilität durchlaufen, die sich auf das Währungspaar USD/CHF ausgewirkt haben.:
- 2011 Franc-Bindung an den Euro: Im September 2011 legte die SNB den Schweizer Franken an den Euro mit einem Mindestkurs von 1,20 CHF pro EUR fest, um eine übermäßige Aufwertung aufgrund von Fluchtgeldern während der Euro-Schuldenkrise zu verhindern. Diese Politik stabilisierte den Franken erheblich, reduzierte jedoch auch seine Volatilität gegenüber dem Euro und damit auch gegenüber dem USD/CHF.
- Januar 2015 Franken-Schock (der „Francogeddon“): Am 15. Januar 2015 gab die SNB die Bindung des Frankens an den Euro abrupt auf. Dies führte zu einer plötzlichen und massiven Aufwertung des Schweizer Frankens, wodurch der USD/CHF-Kurs stark einbrach. Die Entscheidung überraschte die Märkte und führte zu erheblichen Schwankungen und Verlusten für viele Händler und Finanzinstitute.
- Brexit-Abstimmung (2016): Der Schweizer Franken legte deutlich zu, da Anleger in der Unsicherheit nach dem Brexit-Votum nach sicheren Anlagen suchten. Diese Aufwertung wirkte sich auf das Währungspaar USD/CHF aus, da der Franken gegenüber dem US-Dollar an Wert gewann.
Die volatilsten Epochen in der Geschichte des USD/CHF-Wechselkurses:
Der USD/CHF hat Phasen hoher Volatilität durchlaufen, die häufig durch Wirtschaftskrisen, geopolitische Ereignisse und Maßnahmen der Zentralbanken ausgelöst wurden.:
- Globale Finanzkrise (2008–2009): Während der Finanzkrise wertete der Schweizer Franken als sichere Währung stark auf, was zu erheblichen Schwankungen des USD/CHF-Kurses führte. Die aggressiven Zinssenkungen und quantitativen Lockerungsmaßnahmen der Fed standen im Gegensatz zu den Interventionen der SNB und wirkten sich auf das Währungspaar aus.
- Euro-Schuldenkrise (2010–2012): Die Schuldenkrise in der Eurozone führte zu einer erhöhten Nachfrage nach dem Schweizer Franken als sichere Währung. Die Bindung des Franken an den Euro durch die SNB im Jahr 2011 trug zur Stabilisierung des Franken bei, doch aufgrund der allgemeinen Risikostimmung und der Entwicklungen im Euroraum blieb der USD/CHF-Kurs volatil.
- COVID-19-Pandemie (2020): Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie führte zu einer erhöhten Volatilität des USD/CHF-Kurses, da Anleger in sichere Anlagen flüchteten. Die SNB setzte ihre Interventionen zur Steuerung der Aufwertung des Frankens fort, während die notfallmäßigen Zinssenkungen und die quantitative Lockerung der Fed ebenfalls Einfluss auf das Währungspaar hatten.
Wichtige Makro-Veröffentlichungen:
- Zinsbekanntgaben der US-Notenbank (Fed)
- Geldpolitische Lagebeurteilungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB)
- US-Arbeitsmarktbericht (NFP)
- Schweizer Bruttoinlandsprodukt (BIP)
- US-Verbraucherpreisindex (CPI)