Die allgemeine Positionsgröße und die Entscheidung wann man eine Position erhöhen sollte kann ein sehr wertvolles Tool für das Risikomanagement eines Händlers sein. Grundsätzlich wird nur dann eine Positionsgröße erhöht wenn der Trade zu Gunsten des Händlers verläuft. Das Konzept der Pyramidisierung ist eine Strategie, die sich dazu eignet schrittweise eine Position aufzubauen, anstatt sie in einem zu öffnen. Was bedeutet das genau?
Risikomanagement und Psychologie: Scaling In und Scaling Out (Pyramidisieren und Teilverkäufe)
In dieser Lektion lernen Sie:
- Wie Pyramidisieren Ihnen dabei helfen kann Risiko zu minimieren und Gewinnpotential zu maximieren
- Wie Teilverkäufe Ihnen dabei helfen kann mehr von profitablen Trades zu profitieren
- Vor- und Nachteile beider Strategien
Wie funktioniert das Pyramidisieren?
Die allgemeine Positionsgröße und die Entscheidung wann man eine Position erhöhen sollte kann ein sehr wertvolles Tool für das Risikomanagement eines Händlers sein. Grundsätzlich wird nur dann eine Positionsgröße erhöht wenn der Trade zu Gunsten des Händlers verläuft. Das Konzept der Pyramidisierung ist eine Strategie, die sich dazu eignet schrittweise eine Position aufzubauen, anstatt sie in einem zu öffnen. Was bedeutet das genau?
Stellen Sie sich vor, dass Sie 10 Lots im EURUSD kaufen möchten. Allerdings möchten Sie Ihr Risiko so gering wie möglich halten. Eine Methode die man anwenden kann, ist, dass man mit 2 Lots beginnt und dann nach und nach die Position aufbaut. Zumindest dann wenn das Währungspaar sich in die erwartete Richtung bewegt.
Es gibt zwei Gründe, warum Händler sich dazu entscheiden ihre Positionen nur mit einem Bruchteil ihrer Kapitaleinlage zu öffnen. Ersteinmal wird dadurch das gesamte Risiko des Trades reduziert. Durch das Pyramidisieren riskieren Sie bei der Eröffnung einer Long- oder Short-Position nur einem kleinen Teil Ihres Kapitals. Durch dieses Verfahren riskieren Sie viel weniger Geld, sollte der Markt bereits am Anfang des Trades gegen Sie laufen. Zweitens erlaubt es Ihnen die besten Einstiegspunkte auszuwählen. Es kann nämlich gut sein, dass Ihre Analyse zur aktuellen Marktsituation richtig ist, allerdings haben Sie nicht den idealsten Zeitpunkt ausgesucht um Ihre Position zu öffnen. Solch ein Positionsaufbau gibt Ihnen Zeit die richtigen Einstiegspunkte zu finden und die Marktentwicklung zu überwachen.
Allerdings hat das Konzept der Pyramidisierung auch einige Nachteile. Ein Schwachpunkt ist, dass diese Strategie zu einem höheren Risiko führen kann, welches einen negativen Einfluss auf Ihr Handelskonto haben könnte. Dies kann passieren wenn die Preise sich nicht in die erwartende Richtung bewegen und Sie kein Stop-Loss Level gesetzt haben. Bei einem plötzlichen Trendumkehr kann das schwierig zu managen sein, weil sobald Ihre Positionsgröße wächst, bereits kleine Bewegungen nach oben oder unten Gewinne oder Verluste schneller verändern. Zusätzlich ist es möglich, dass man zum Ende eines Trends eine weitere Position eröffnet. Wenn sich einer über einen gewissen Zeitraum ein Trend gebildet hat, erhöht sich natürlich das Risiko eines Trendwechsels je später Sie einsteigen. Daher ist ein vorsichtiges Positionsmanagement erforderlich, wenn man diese Strategie anwenden möchte.
Da Sie nun mit den Vor- und Nachteilen vom Konzept der Pyramidisierung vertraut sind, werfen wir nun einen näheren Blick auf die Praxis. Schauen wir uns einmal den Goldpreis im Tageschart an und stellen Sie sich vor, dass Sie 2 Lots bei 1450 (A) verkaufen. Dann bewegt sich der Markt in die erwartete Richtung, sodass Sie sich nach der kurzfristigen Korrektur Ihre Position erhöhen (B). Der Abwärtstrend hat sich weiter verstärkt und Sie fügen noch eine dritte und vierte Position hinzu (C und D). Die ursprüngliche Positionsgröße von 2 Lots hat sich nun im Laufe des Trends vervierfacht.
Dies bedeutet zwar, dass Sie zu Ihrem Trade mehr Risiko hinzugefügt haben, aber auch durch die Pyramidisierung solide Gewinne realisieren konnten. Was passiert anschließend? Sie könnten den Trade schließen und sich über Ihre Gewinne freuen. Aber gehen Sie davon aus, dass Sie den Trade analysiert haben und Sie denken, dass es sich lohnen würde eine weitere Positionen (E) hinzuzufügen. Wie man erkennt, dreht sich der Trend und der Kurs nähert sich wieder der 1400-Marke. Dies bedeutet, dass nicht nur Position 4 und 5 Verluste aufweisen, sondern dass diese auch aufgrund des Positionsaufbaus deutlich höher ausfallen kann als Sie vielleicht am Anfang vermutet haben. Daher lohnt es sich Stop-Loss Levels zu benutzen um Ihre Gewinne zu schützen oder im Falle eines soliden Gewinns einen Teil Ihrer Position zu schließen. Dies führt uns zum zweiten Teil unseres Artikels: Die Teilverkäufe.
Was genau sind Teilverkäufe?
Wie Sie vielleicht bereits erahnen können, sind Teilverkäufe genau das Gegenteil vom Konzept der Pyramidisierung. Bei dieser Strategie schließen Sie einen Teil Ihrer Position, falls der Markt sich in die falsche Richtung bewegt. Durch Teilverkäufe können Händler die Kontrolle über Ihre Trades behalten. Es ist außerdem ein wichtiges Tool für ein vernünftiges Money Management.
Aber warum sollte man diesen Ansatz anwenden? Hauptziele bei Teilverkäufen sind, ähnlich wie bei der Pyramidisierung, die Risikoreduzierung, Gewinnmitnahme, Verlustbegrenzung. Einen Teil einer Position zu schließen bedeutet einen Gewinn mitzunehmen, aber auch einen anderen Teil weiter zu halten, um von möglichen Kursbewegungen zu profitieren. Ein negativer Aspekt ist, dass wenn der Trend fortgeführt wird der Gewinn etwas kleiner ausfällt, da man mit einem kleineren Volumen im Markt war. Das kann natürlich frustrieren, aber letztendlich ist solch eine Vorgehensweise nicht schlecht, denn ein Gewinn wird in Ihrem Konto verbucht und zeigt, dass Ihre Strategie funktioniert.
Werfen wir einen Blick auf die untere Grafik. Stellen Sie sich vor, dass bei 1650 (A) eine Short-Position eröffnet wird. Ein starker Kursrutsch in den folgenden Tagen macht dies zu einem profitablen Gewinn, daher entscheiden Sie sich einen Teil Ihrer Position bei 1300 (B) wieder zu schließen. Darauf folgt eine weitere Kursbewegung nach unten, allerdings etwas schwächer als die erste. Nichtsdestotrotz schließen Sie einen weiteren Teil Ihres Trades, um sich einen Gewinn zu sichern, nur für den Fall, dass es einen Trendwechsel geben sollte (C). Eine Stabilisierung des Marktes und eine niedrigere Volatilität zwang Sie jedoch einige Wochen später dazu Ihre verbleibenden Position zu schließen.
Sie sind wahrscheinlich ein wenig irritiert, dass der verbleibende Teil nicht drei Quartale später geschlossen wurde, denn es gibt noch eine andere Seite der Medaille. Sie wissen nicht, ob der Markt steigt oder fällt. Sie hätte es tiefer schließen können (E), oder aber auch etwas höher (F). Nichtsdestotrotz, aufgrund der Teilverkäufe haben Sie nicht nur solide Gewinne verbuchen können, sondern haben auch von der Fortsetzung des Abwärtstrends profitiert. So funktioniert die Strategie bei Teilverkäufen und das ist der Grund warum der Ansatz für die Positionsbestimmung und das Risikomanagement so beliebt ist.
Eine andere Vorgehensweise zum Money Management
Pyramidisieren und Teilverkäufe sind zwei unterschiedliche Ansätze zum Money Management. Wie wir in diesem Artikel aufgezeigt haben, ermöglicht Ihnen das Konzept der Pyramidisierung von der Fortsetzung eines Trends zu profitieren in dem Sie Teilgewinne realisieren. Während bei Teilverkäufen Sie die Möglichkeit haben zu einem besseren Zeitpunkt in den Markt einzusteigen, aber gleichzeitig auch das Risiko Ihres Trades zu reduzieren.
Veröffentlicht von: X-Trade Brokers Dom Maklerski S.A