Jeder Bereich des Finanzmarkts unterliegt seinen eigenen Gesetzen. Nehmen wir einmal die Währungen – ihr Wert wird hauptsächlich durch das bestimmt, was in der Wirtschaft des Landes vor sich geht, durch die Zentralbankpolitik oder durch Zinsbewegungen. Bei den Rohstoffen hingegen steht das Verhältnis von Angebot und Nachfrage im Vordergrund. Und dann gibt es auch noch die Aktien. Aktien sind interessante Instrumente, da sie nicht nur mit innerbetrieblichen Vorgängen verbunden sind, sondern auch ein Spiegelbild der Gesamtwirtschaft sein können. Außerdem werden größere Veränderungen von mehr als 5 % des Wertes, beispielsweise einer Währung oder eines Rohstoffs, als ungewöhnlich oder außergewöhnlich angesehen, bei Aktien ist dies durchaus üblich.
In dieser Lektion lernen Sie:
- Welche Faktoren Aktien beeinflussen können
- Welche finanziellen Kennzahlen bei der Aktienanalyse beachtet werden sollten
- Den Unterschied zwischen einer physischen Aktie und Differenzgeschäften (CFD)
Was sind Aktien?
Beginnen wir mit einer einfachen Definition: Eine Aktie ist ein Wertpapier, das Eigentum an einem Unternehmen bedeutet und einen Anspruch auf einen Teil der Vermögenswerte und Erträge des Unternehmens darstellt. Das heißt, wenn Sie eine Aktie eines bestimmten Unternehmens kaufen, werden Sie dessen Eigentümer. Sie besitzen einen Teil des Vermögens der Gesellschaft und haben das Recht, an den Gewinnen der Gesellschaft beteiligt zu werden (Sie erhalten einen Anspruch auf eine Dividende). Natürlich gibt es viele Arten von Aktien, aber es lohnt sich, sich auf Stammaktien zu konzentrieren, da sie den größten Marktanteil haben.
Wenn Sie ein Mehrheitsaktionär oder Eigentümer eines Unternehmens werden, wird der Aktienhandel etwas komplizierter. Sie entscheiden nicht nur darüber, was Sie mit den von Ihnen gekauften Wertpapieren tun, sondern haben auch das Recht, über die Zukunft der Gesellschaft zu entscheiden, indem Sie an der Hauptversammlung der Aktionäre teilnehmen. Stammaktionäre können über die Angelegenheiten der Gesellschaft abstimmen, beispielsweise den Verwaltungsrat, Fusionen, Akquisitionen und Übernahmen.
Was beeinflusst Aktien?
Wie immer gibt es keine einfache Antwort auf diese Frage. Tatsächlich gibt es eine Reihe von Faktoren, die Aktienpreise beeinflussen können. Lassen Sie uns die wichtigsten Faktoren hervorheben:
- Ertrag – Der Ertrag ist für die Analyse von Aktien entscheidend. Je mehr das Unternehmen verdient, desto teurer sollten seine Aktien werden – theoretisch. Wenn ein Unternehmen Geld verdient, kann es den Gewinn in Form einer Dividende an die Aktionäre weitergeben. Es kann auch seine Anteile zurückkaufen oder investieren, was zu einer Steigerung des Unternehmenswertes führen sollte. Da die Anzahl der Aktien mehr oder weniger unverändert bleibt, führt eine Steigerung des Unternehmenswertes zu einem höheren Kurs der einzelnen Aktie. Es ist wichtig, zu bedenken, dass ein Unternehmen mit einem hohen Aktienpreis manchmal vielleicht nicht viel Geld verdient. Der steigende Kurs bedeutet jedoch, dass sich die Anleger in Zukunft einen Gewinn versprechen. Tritt dies nicht ein, können die Preise stark fallen, wie dies bei der Dotcom-Blase der Fall war. Daher sind die Erträge beim Aktienhandel von entscheidender Bedeutung
- Die Branche – Unternehmen sind in bestimmten Wirtschaftszweigen tätig. Apple ist zum Beispiel eines der führenden Hightech-Unternehmen, was bedeutet, dass Apple nicht mit Coca-Cola konkurrieren wird, sondern auf jeden Fall darauf achten wird, was Microsoft tut. Ein aggressiver Wettbewerb innerhalb einer Branche kann erhebliche Auswirkungen auf die Gewinne der Unternehmen haben und so den Wert ihrer Aktien herabsetzen.
- Finanzen – Die finanzielle Situation eines Unternehmens bestimmt seine langfristige Existenzfähigkeit. Eine Verschlechterung in diesem Bereich könnte zu einer dramatischen Entwicklung der Unternehmensaktien führen, wofür Aktien von Banken während der Krise 2008 das beste Beispiel sind.
- Wirtschaftliche Rahmenbedingungen – Die Aktienkurse hängen nicht nur von den Geschehnissen im Unternehmen ab, sondern auch von den Ereignissen außerhalb des Unternehmens. So könnte beispielsweise eine Verschlechterung des Wachstums oder sogar eine Rezession einen Ertragsrückgang oder gar einen Konkurs signalisieren, der sich auf die Aktien auswirken könnte. Andererseits könnte ein höheres Wirtschaftswachstum die Aussichten für ein bestimmtes Unternehmen verbessern, was zu einem Anstieg der Aktie führen könnte.
Natürlich muss eine Vielzahl von Faktoren beobachtet werden, aber diese vier sind beim Handel mit Aktien entscheidend.
Sehen Sie sich die Kennzahlen an:
Die Bewertung eines Unternehmens ist definitiv keine leichte Aufgabe. Finanzberichte, Ergebnisaussichten, Branchenbedingungen und alle damit verbundenen Variationen können überwältigend sein. Es gibt jedoch eine einfache Möglichkeit, Aktien miteinander zu vergleichen und abzuwägen, ob eine Investition in ein bestimmtes Unternehmen Ihnen Gewinn bringen würde. Sie können Finanzkennzahlen verwenden, um festzustellen, ob eine Handelsgelegenheit vorliegt. Betrachten wir die gängigsten Kennzahlen, die bei Ihrer Analyse hilfreich sein können:
- Gewinn je Aktie (EPS) – Dies ist eine Kennzahl, die die Höhe des Reingewinns für jede ausgegebene Aktie berechnet. Das bedeutet, dieser Betrag ist das Geld, das mit jeder Aktie verdient wird, wenn am Ende des Jahres der gesamte Gewinn durch die Gesamtzahl der Aktien geteilt wird. In gewisser Weise spiegelt dieser Wert auch die Rentabilität des Unternehmens aus Sicht der Aktionäre wider. Je höher er ist, desto attraktiver sind die Aktien.
- Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) – Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist die beliebteste Kennzahl für Anlagebewertungen. Trotz seiner Unvollkommenheiten wird er von den Marktteilnehmern am Häufigsten angegeben. Dabei handelt es sich um eine Bewertung des aktuellen Aktienkurses eines Unternehmens im Vergleich zum Gewinn pro Aktie. Ein hohes Verhältnis bedeutet, dass Anleger mehr für die heutigen Erträge zahlen müssen, während sie mit einem niedrigen Verhältnis billiger werden. Darüber hinaus könnten Aktien mit einem hohen KGV überteuert sein, was eine Anlage unattraktiv machen würde. Grundsätzlich gilt: Je niedriger das KGV, desto attraktiver ist die Aktie.
- Dividendenrendite (DY) – Diese Kennzahl gibt an, wie viel Dividenden ein Unternehmen pro Jahr im Verhältnis zum Aktienkurs auszahlt. Die Dividendenrendite wird in Prozent angegeben und kann durch Division des Wertes der in einem bestimmten Jahr gezahlten Dividenden je Aktie durch den Wert einer Aktie berechnet werden. Diese Kennzahl ist ein nützliches Instrument für sogenannte „Dividendenanleger“, die Aktien mit stabilem Wachstum und einer soliden Dividende suchen.
Es gibt natürlich viele Kennzahlen, die für die Aktienanalyse herangezogen werden könnten. Sie sollten diejenigen auswählen, die für Ihre Handelsstrategie nützlich sein können, genau wie in dem Fall, der bei der Dividendenrendite erwähnt wurde.
Differenzgeschäfte (CFDs) auf Aktien:
XTB bietet CFDs auf Aktien an, dabei handelt es sich jedoch nicht um richtige Aktien. Auch wenn sich CFDs wie die zugrundeliegenden Vermögenswerte bewegen, können sie Ihnen auch zusätzliche Möglichkeiten bieten. Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Themen im Zusammenhang mit Aktien-CFDs.
-
Im CFD-Handel können Sie long gehen (kaufen), wenn Sie glauben, dass ein Aktienkurs steigen wird, oder short gehen (verkaufen), wenn Sie glauben, dass ein Aktienkurs fallen wird. Daher sind CFDs viel flexibler als der physische Aktienhandel und bieten Ihnen die Möglichkeit, von Kursentwicklungen nach oben oder unten zu profitieren, wenn der Markt Ihre Prognosen erfüllt.
-
Sie können Aktien-CFDs mit einem Hebel von bis zu 1:5 handeln. Das bedeutet, dass Sie Aktien-CFDs mit einer niedrigeren Deckung handeln können, als für normale Aktien erforderlich ist. Die zur Eröffnung einer Position erforderliche Deckung hängt von der Marktkapitalisierung, Liquidität und Volatilität der jeweiligen Aktie ab. Bitte bedenken Sie jedoch, dass die Hebelwirkung in beide Richtungen funktioniert und Sie dabei Ihr eingesetztes Kapital verlieren können. Daher sollten Sie über die Risiken Bescheid wissen.
-
Beim Handel mit CFDs müssen Sie eine tägliche Finanzierungsgebühr zahlen, die Swap-Punkte genannt werden. Das liegt am Marginhandel.
-
Sie können sich nach Unternehmen umsehen, die Dividenden zahlen, und von Barausgleichen in Höhe der Netto- (Long-Positionen unterliegen einem positiven Barausgleich) oder Bruttodividende (Short-Positionen unterliegen einem negativen Barausgleich) profitieren. Bezugsrechtsemissionen und Ausgliederungen werden in ähnlicher Weise behandelt, da bei Börseneinführung von Bezugsrechten oder ausgegliederten Aktien ein Barausgleich auf Basis des Börsenkurses erfolgt. Offene Positionen unterliegen Anpassungen an Kapitalveränderungen, wenn sie nach den Handelszeiten am Verfalltag offen bleiben.
-
Transaktionen auf Aktien-CFDs können je nach den zugrundeliegenden Marktregelungen steuerliche Kosten verursachen.
-
Ein CFD zu kaufen macht Sie nicht zum Eigentümer des Unternehmens. Der Kauf einer Aktie dagegen schon. Das bedeutet, dass Sie über die Zukunft des Unternehmens entscheiden können, wenn Sie Eigentümer seiner Aktien sind, was bei CFDs unmöglich ist.
Wie Sie sehen können, gibt es einige Unterschiede zwischen CFDs und typischen Aktien. Allerdings verhalten sich die Preise beider Instrumente genau gleich. Das bedeutet, dass Sie von den meisten Vorteilen des Handels mit Aktien profitieren können, ohne diese tatsächlich zu besitzen.