Was ist außerbörslicher Handel?
Außerbörslicher Handel bedeutet, dass Finanzprodukte direkt zwischen zwei Parteien gehandelt werden, ohne dass dabei eine Börse als Vermittler dient.
Käufer und Verkäufer schließen das Geschäft im OTC-Markt unmittelbar miteinander ab. Die Abwicklung erfolgt in Eigenregie der Handelspartner oder über elektronische Handelssysteme des Brokers.
Formale Börsen bleiben im OTC Handel außen vor: Es gibt keinen zentralen Handelsplatz mit Orderbuch, an dem Angebot und Nachfrage zusammenfinden, sondern ein Netzwerk von Handelspartnern, die miteinander Geschäfte abschließen.
OTC steht für Over the Counter, was auf Deutsch wörtlich „über den Ladentisch“ bedeutet. Bildlich kannst du dir das so vorstellen: Statt auf dem offiziellen Marktplatz (der Börse) zu handeln, treffen sich die Beteiligten direkt am Ladentisch und einigen sich auf einen Preis. Dieser Direkthandel wird im Deutschen daher eben auch außerbörslicher Handel oder Freiverkehr genannt.
Das bedeutet allerdings nicht, dass es hierbei ungeordnet zugeht. OTC-Transaktionen unterliegen durchaus gesetzlichen Rahmenbedingungen und die beteiligten Banken oder Broker werden reguliert. Nur eben die strenge Börsenaufsicht und die einheitlichen Börsenregeln greifen hier nicht unmittelbar.
Für dich als Privatanleger ist wichtig zu wissen, dass du den OTC Handel meist über deinen Online Broker nutzen kannst.
Wenn du also zum Beispiel außerhalb der Börsenzeiten noch eine Aktie oder ein bestimmtes Derivat kaufen möchtest, kannst du dies OTC auf der Broker-Plattform tun.
Der Broker fungiert dann entweder als Bindeglied und leitet deine Kauf- oder Verkaufsanfrage an einen Handelspartner (etwa einen Market Maker oder Emittenten) weiter, der bereit ist, das Geschäft mit dir abzuschließen. Oder er ist selbst der Handelspartner.
Wie funktioniert der OTC Handel in der Praxis?
Anders als an der Börse funktioniert im OTC Trading alles über direkte Verbindungen zwischen Anleger und Handelspartner. Die folgenden Abschnitte erklären weitere Besonderheiten.
Handelsplatz vs. Netzwerk von Handelspartnern
An der Börse treffen sich Käufer und Verkäufer in einem zentralen Orderbuch, während im OTC Handel ein dezentrales Netzwerk von Handelspartnern aktiv ist. Diese bestehen typischerweise aus drei Rollen:
- Dealer oder Händler (meist Banken oder Broker), die aktiv eigene Kurse stellen und selbst mit ihrem Kapital handeln. Sie kaufen und verkaufen also auf eigene Rechnung und sind bereit, dir jederzeit ein Geschäft anzubieten.
- Emittenten sind Banken oder Finanzinstitute, die Produkte wie Zertifikate oder Optionsscheine herausgeben. Wenn du solche Produkte OTC handelst, ist oft der Emittent direkt dein Gegenpart.
- Market Maker sind Marktteilnehmer, die kontinuierlich Kauf- und Verkaufskurse für bestimmte Produkte stellen.
Sie „machen den Markt“, indem sie dafür sorgen, dass Liquidität vorhanden ist, auch wenn gerade kein anderer Käufer oder Verkäufer da ist. Viele Dealer oder Emittenten übernehmen gleichzeitig die Rolle eines Market Makers.
Statt mit einer Börse als Mittler handelst du also direkt mit einem dieser Partner, der bereit ist, zu seinem Kurs mit dir abzuschließen.
Wie funktioniert der OTC Handel Schritt für Schritt?
Ein OTC Trade läuft typischerweise so ab:
- Anfrage: Du wählst auf der Brokerplattform ein Wertpapier und entscheidest dich für den Direkthandel. Damit stellst du einen RFQ (Request for Quote), also eine Preisanfrage.
- Preisstellung: Der Broker zeigt dir Market Maker an, die für die gewünschte Stückzahl Kurse stellen. Diese Quotes, also das verbindliche Preisangebot, sind nur kurz gültig.
- Ausführung: Akzeptierst du den Kurs, wird die Order direkt zwischen dir und dem Handelspartner abgeschlossen. Falls sich der Markt in der Zwischenzeit bewegt, kann die Order auch abgelehnt werden.
- Abwicklung: Nach Bestätigung erfolgt die Verbuchung im Handelskonto.
Für dich wirkt der Prozess fast identisch wie Börsenhandel, nur dass die Preise vom Market Maker kommen.
Wann kann ich OTC handeln – gelten erweiterte Handelszeiten?
Ja, ein großer Vorteil des außerbörslichen Handels sind die flexiblen Zeiten. Während zum Beispiel Xetra (der elektronische Handelsplatz der Frankfurter Börse) nur von 9:00 bis 17:30 Uhr geöffnet ist, kannst du OTC oft von 8:00 bis 22:00 Uhr handeln. Manche Broker bieten sogar Wochenendhandel für bestimmte Produkte an.
Allerdings hängen die konkreten Handelszeiten häufig vom Instrument und dem Handelspartner ab. Aktien und ETFs kannst du in Deutschland zwar oft bis 22 Uhr handeln, aber nur selten wirklich 24/7.
Der Forex-Markt (von Foreign Exchange, englisch für Devisenhandel) hingegen ist ein globaler OTC-Markt, der an Werktagen quasi durchgängig geöffnet ist. Ähnliches gilt für Kryptowährungen, die über bestimmte Börsen oder OTC Broker sogar am Wochenende gehandelt werden können.
Allerdings gilt: Je weiter außerhalb der Kernzeiten, desto geringer ist oft die Liquidität und desto größer können die Spreads ausfallen.
Kosten, Spreads & Preisqualität im OTC Handel
Im OTC Handel entfallen zwar klassische Börsengebühren, die Kosten tragen sich aber hauptsächlich über den Spread – also die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs. Das kann je nach Marktliquidität günstiger oder teurer sein als ein Handel über die Börse.
Moderne Broker wie XTB berechnen bis zu einem gewissen monatlichen Handelsvolumen keine Kommission pro Order. Die Transaktionskosten entstehen hauptsächlich durch den Spread, also die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs.
Folgende Faktoren können die Höhe des Spread beeinflussen:
- Die Marktstruktur hat beispielsweise einen großen Einfluss auf die Spreads.
Bei liquiden Werten mit hohen Handelsvolumina wie Aktien führender Unternehmen oder den Leitwährungen wie US-Dollar und Euro sind diese Spreads meist sehr eng, in ruhigen oder exotischen Märkten können sie jedoch deutlich größer sein.
- Die Liquidität und damit die Spreadhöhe kann außerdem im Tagesverlauf variieren. Während der Haupthandelszeiten mit vielen aktiven Marktakteuren sind Spreads enger.
In Zeiten niedriger Handelsaktivität, etwa nachts oder außerhalb der Börsenöffnungszeiten, sind die Spreads oft breiter.
- Bei hoher Volatilität, also starken und schnellen Preisbewegungen, erhöhen Market Maker häufig die Spreads, um ihr Risiko zu kompensieren.
Hinzu kommt, dass, anders als an der Börse, es keine vollständige Markttransparenz über ein zentrales Orderbuch gibt. Du siehst nur den vom Handelspartner gestellten Kurs. Deshalb ist Vertrauen in den Broker und den Market Maker wichtig.
Zwar müssen Broker nach EU-Recht eine bestmögliche Ausführung (Best Execution) sicherstellen, trotzdem lohnt es sich, Preise mit Referenzkursen zu vergleichen. Vor allem abends oder bei wenig gehandelten Werten kann die Preisqualität schwanken und Abweichungen auftreten.
XTB bietet dir Zugang zu einer großen Auswahl an OTC-Instrumenten. Du handelst flexibel und zuverlässig zu engen Spreads und ohne versteckte Kosten, von CFDs auf Forex über Indizes bis zu Kryptowährungen. XTB agiert nämlich als Market Maker und stellt dir konkurrenzfähige Kurse zur Verfügung.
Vor- und Nachteile des außerbörslichen Handels
Der OTC-Markt bringt dir als Trader Chancen und Risiken. Hier die wichtigsten Punkte im Überblick.
Welche Vorteile bietet der Handel „Over the Counter“ konkret?
- Flexiblere Handelszeiten erlauben es dir, schnell auf aktuelle Nachrichten oder globale Entwicklungen zu reagieren, selbst wenn die heimische Börse schon geschlossen hat. Diese zeitliche Flexibilität verschafft dir einen strategischen Vorteil im Trading.
- Geringere Kosten: Börsenentgelte und Maklercourtage entfallen, häufig zahlst du nur den Spread. Das bedeutet geringere direkte Kosten pro Trade.
- Schnelle Ausführung: Da du direkt mit dem Handelspartner handelst, werden Orders meist sofort ausgeführt – ohne Wartezeit im Orderbuch. Zudem ist der Ablauf über die Brokerplattform denkbar einfach und für Einsteiger leicht verständlich
- Breite Produktpalette: Viele Produkte wie CFDs, Optionsscheine oder Zertifikate gibt es nur außerbörslich. So erhältst du Zugang zu Instrumenten, die individuellere Anlagestrategien ermöglichen.
- Gelegentlich bessere Preise: Manchmal sind OTC Kurse enger oder attraktiver als an der Börse, vor allem wenn Market Maker auch in illiquiden Zeiten Kurse stellen.
Welche Risiken sind besonders relevant?
- Weniger Regulierung und Transparenz: Es gibt keine neutrale Börsenaufsicht oder ein öffentliches Orderbuch. Du siehst nur den Kurs deines Handelspartners und musst diesem vertrauen.
In Deutschland und der EU sind Broker zwar reguliert und überwacht (ein zentrales Instrument dazu ist die Markets in Financial Instruments Directive, bekannt als MiFID II), aber der konkrete OTC Trade wird nicht von einer neutralen Instanz geprüft.
Die geringere Aufsicht macht den Markt flexibler, birgt aber natürlich potenziell mehr Spielraum für Unregelmäßigkeiten, auch wenn diese im Privatanleger-Bereich sehr selten sind. Entscheidend ist, mit einem Broker zu arbeiten, der sich seit vielen Jahren im Markt bewährt hat und das Vertrauen der Anleger genießt.
- Liquiditätsrisiko: Im OTC Handel ist oft weniger Marktliquidität vorhanden als an regulierten Börsen. Das kann dazu führen, dass Positionen nicht schnell oder nur zu ungünstigen Preisen geschlossen bzw. eröffnet werden können. Große Spreads und mangelnde Kursstellung sind häufig.
- Kontrahentenrisiko: Beim OTC-Geschäft steht immer das Vertrauen in die Gegenpartei im Raum. Theoretisch besteht das sogenannte Adressenausfallrisiko: die Gefahr, dass dein Handelspartner zahlungsunfähig wird.
In der Praxis ist dieses Risiko für Privatanleger minimiert, weil du in der Regel mit renommierten Banken oder Brokern handelst, die ihrerseits Sicherheiten stellen. Dennoch ist es ein Unterschied zum Börsenhandel.
- Komplexität: Viele OTC-Produkte sind anspruchsvoll. Ohne Verständnis von Hebelwirkung oder Produktbedingungen kann der Handel schnell riskant werden.
Zudem kann der schnelle und einfache Direkthandel verleiten, häufiger zu traden als ursprünglich geplant. Als Anfänger solltest du daher besonders vorsichtig und gut informiert an OTC Trades herangehen.
Fazit: OTC Handel bedeutet mehr Flexibilität, schnelle Ausführungen und oft geringere Kosten. Gleichzeitig musst du mit weniger Transparenz und möglichen Kursabweichungen leben. Mit einem seriösen, regulierten Broker und etwas Erfahrung können die Vorteile aber klar überwiegen.
Unterschied börslicher und außerbörslicher Handel
Im Grunde geht es bei der Unterscheidung zwischen Börsen- und OTC Handel um zentralisiert vs. dezentralisiert, standardisiert vs. flexibel und transparent vs. bilateral. Hier die wichtigsten Unterschiede:
Worin liegt der Hauptunterschied zwischen Börsen- und OTC Handel?
Einfach gesagt bedeutet der Börsenhandel einen zentralisierten Marktplatz, viele Teilnehmer und ein standardisierter Preis. Der OTC Handel bedeutet die direkte Beziehung zwischen zwei Handelspartnern und ein individueller Preis.
Für dich als Anleger wird das daran sichtbar, wie du deinen Trade platzierst: An der Börse gibst du eine Order ins Orderbuch und wartest, dass sie jemand annimmt. Im OTC-Markt forderst du direkt einen Preis von einem Handelspartner an und handelst unmittelbar mit diesem.
Die Börse fungiert im ersten Fall als Vermittler und "Treuhänder" des Marktes, während im zweiten Fall dein Broker bzw. Handelspartner direkt dein Gegenüber ist. Das führt zu den weiteren Unterschieden in Regulierung, Preisbildung und Transparenz.
Wie unterscheiden sich Regulierung & Aufsicht?
Ein geregelter Börsenplatz unterliegt strikten Regeln und wird von diversen internen und externen Institutionen kontrolliert. Jeder Handel über die Börse muss Regeln zum Beispiel bezüglich fairer Kursbildung, Publizitätspflichten oder Gleichbehandlung der Marktteilnehmer einhalten.
Außerbörsliche Geschäfte hingegen sind vor allem privatrechtliche Verträge zwischen Handelspartnern. Die staatliche Aufsicht greift hier nur indirekt: Broker und Banken benötigen Lizenzen und werden in Deutschland unter anderem von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) überwacht.
Für dich als Privatanleger ist Folgendes wichtig: Seriöse OTC Broker unterliegen denselben Gesetzen zum Anlegerschutz wie Börsenbroker, etwa bezüglich Einlagensicherung oder den bereits erwähnten MiFID-II-Regeln.
Der Unterschied liegt im Ablauf der Transaktionen. Eine Garantie für Preisfairness durch die Börse gibt es nicht, aber gesetzliche Vorgaben zur Best Execution müssen Broker trotzdem erfüllen.
Wie läuft die Preisbildung?
An der Börse entsteht der Preis durch das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage vieler Marktteilnehmer. Jeder sieht die aktuellen Geld- und Briefkurse und die gehandelten Umsätze. ![OTC Handel: Info Box]()
Im OTC Handel hingegen wird der Preis vom Market Maker gestellt. Das heißt, der Handelspartner überlegt sich auf Basis von Marktinfos, zu welchem Preis er bereit ist zu kaufen oder zu verkaufen, und bietet diesen an.
Es gibt also nicht den einen offiziellen Marktpreis, sondern jeder Handelspartner kann leicht unterschiedliche Quotes stellen.
Die Preisbildung im OTC ist also dezentral und konkurrierend – mehrere Anbieter liefern Kurse und du als Kunde suchst dir den besten aus.
Es ist ein bisschen wie bei verschiedenen Wechselstuben: Alle orientieren sich am gleichen Wechselkurs, aber jede Stube setzt ihren eigenen Kurs und Gewinnspanne fest.
Liquidität, Spreads, Transparenz - die wichtigsten Unterschiede
Einige der wichtigsten Unterschiede fassen wir hier noch einmal in Stichpunkten zusammen:
- Liquidität: Börsen bündeln die Liquidität vieler Teilnehmer, was meist zu hohem Handelsvolumen und engen Spreads führt. Im OTC-Markt hängt die Liquidität vom jeweiligen Handelspartner ab.
Oft können Market Maker gerade bei Standardwerten aber ähnlich hohe Liquidität bereitstellen. In speziellen Segmenten kann OTC sogar die einzige Möglichkeit sein, Handel zu ermöglichen.
- Spreads: Durch die zentrale Kursbildung sind Börsenspreads meist sehr effizient: Viele Marktteilnehmer sorgen dafür, das Kauf- und Verkaufspreis eng beieinander liegt.
OTC Spreads werden vom Market Maker vorgegeben und können je nach Marktlage variieren. Wie zuvor beschrieben, sind auch sie oft eng, können aber insbesondere außerhalb der Börsenzeiten oder in volatileren Phasen breiter sein.
- Transparenz & Information: An der Börse sind Kurse und meist auch das Ordervolumen öffentlich einsehbar. OTC ist ein bilateraler Markt, wo du primär die Marktinfo bekommst, die dein Handelspartner liefert.
- Standardisierung vs. Flexibilität: Börsliche Produkte sind standardisiert (gleiche Stückgröße, Bedingungen etc.), was den Handel vereinfacht und bessere Regulierung ermöglicht. OTC erlaubt vor allem eine flexible Vertragsgestaltung.
So kann ein Emittent beispielsweise ein Zertifikat mit individuellen Bedingungen auflegen und außerbörslich handeln lassen. An der Börse wäre das nicht möglich. Die Kehrseite: Standardisierte Börsenprodukte sind leichter vergleichbar, während OTC Produkte sehr spezifisch sein können.
Als Fazit bleibt festzuhalten: Der Börsenhandel bietet Struktur, Transparenz und kollektive Preisbildung, während der OTC Handel durch Flexibilität, individuelle Preisstellung und erweiterte Handelsmöglichkeiten punktet. Je nach Bedürfnis kann mal das eine, mal das andere attraktiver sein. Viele erfahrene Anleger nutzen beide Ansätze parallel.
Finanzinstrumente im OTC Handel
Über den außerbörslichen Handel wird tatsächlich ein Großteil der weltweiten Finanzgeschäfte getätigt. Während Privatanleger OTC oft mit direktem Aktienhandel oder CFD Trading in Verbindung bringen, reicht die Palette viel weiter. Hier ein Überblick:
- Anleihen & Geldmarktinstrumente: Der Handel mit Staats- und Unternehmensanleihen findet überwiegend OTC statt. Für Privatanleger sind sie zwar auch börslich handelbar, aber außerhalb der Börse ist die Liquidität oft besser, gerade bei kleineren Emissionen.
Geldmarktinstrumente wie Interbankenkredite sind reine OTC Produkte, für Privatanleger jedoch kaum relevant.
- Devisen: Der globale Forex Markt ist der größte OTC-Markt der Welt. Täglich werden Währungen im Wert von mehreren Billionen US-Dollar gehandelt. Hier handeln hauptsächlich Banken untereinander (Interbankenmarkt), doch über Forex Broker können auch Privatanleger daran teilnehmen, meist über Hebelprodukte wie CFDs.
Forex ist 24/5 handelbar, sehr liquide und die Spreads bei Hauptwährungspaaren sind äußerst eng (teils nur 0,1 Pip). Für Anfänger ist der Forex Handel zwar technisch leicht zugänglich, aber die hohe Hebelwirkung und Schnelligkeit des Marktes erfordern Kenntnisse und Risikomanagement.
- Derivate wie CFDs sind reine OTC Produkte zwischen dir und dem Broker. Sie erlauben es, mit Hebel auf Aktien, Indizes, Rohstoffe oder Kryptos zu setzen, ohne die Basiswerte direkt zu besitzen.
Optionsscheine und Zertifikate werden meist von Banken emittiert und können sowohl an Börsen gelistet sein als auch direkt vom Emittenten bezogen werden.
Für Privatanleger sind CFDs attraktiv, weil man dank Hebel Trading mit vergleichsweise kleinen Einsätzen größerer Summen bewegt. Außerdem kann man sowohl auf steigende (Long Position) und fallende Kurse (Short Position) setzen.
Zu beachten ist, dass der Hebel sowohl Gewinne als auch Verluste verstärken kann. Derivate sind deshalb hauptsächlich für erfahrene Trader zu empfehlen.
- Rohstoffe: Physische Rohstoffe wie Öl, Gold oder Getreide werden häufig OTC zwischen Unternehmen gehandelt. Privatanleger nutzen dafür meist synthetische Produkte wie CFDs oder Zertifikate, um von Preisentwicklungen zu profitieren.
Diese Art des OTC Handels ist vor allem geeignet für Anleger, die ihr Portfolio diversifizieren wollen oder auf Preisentwicklungen spekulieren, und bereit sind, sich mit den Besonderheiten des Rohstoffmarkts auseinanderzusetzen.
- Aktien & ETFs: Neben den genannten speziellen Produkten kannst du auch ganz normale Aktien über OTC handeln. Viele deutsche Broker bieten den direkten Aktienhandel an.
Das kann sinnvoll sein, um außerhalb der Xetra-Zeiten noch Orders auszuführen, oder auch um auf ausländische Aktien zuzugreifen, wenn deren Heimatbörse gerade geschlossen ist. Ähnliches gilt für ETFs.
Bei Standardaktien sind die Spreads im OTC Handel meist nur unwesentlich höher als an der Börse, oft identisch. Bei Nebenwerten kann der OTC-Markt sogar illiquider sein als die Börse, je nach Angebot des Market Makers.
Für alle Anleger, vom Anfänger bis Profi, kann der außerbörsliche Aktienhandel eine gute Idee sein, solange man die Preise im Vergleich zur Börse im Auge hat.
Du möchtest den OTC Handel erst einmal gefahrlos ausprobieren? Bei XTB kannst du im kostenlosen Demokonto sämtliche OTC-Instrumente testen, bevor du echtes Geld einsetzt.
So lernst du die Handelsplattform xStation 5 kennen und kannst in Ruhe Erfahrungen mit Forex, CFDs und Co. Sammeln. Und das ganz ohne Risiko oder zeitliche Einschränkungen.
Egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener, das Demokonto ermöglicht es dir, den außerbörslichen Handel unter realen Marktbedingungen zu üben, damit du bestens vorbereitet in den Live-Handel starten kannst.
Key Takeaways – Das Wichtigste auf einen Blick
Over the Counter Trading bezeichnet den außerbörslichen Handel, bei dem Käufer und Verkäufer außerhalb einer Börse direkt miteinander Geschäfte machen. Es ermöglicht dir, längere Handelszeiten zu nutzen (oft 8–22 Uhr, teils auch am Wochenende) und in Produkte zu investieren, die ausschließlich außerbörslich verfügbar sind, wie zum Beispiel CFDs.
Im außerbörslichen Handel entfallen Börsenentgelte und Courtagen, was Trades meist günstiger macht. Der Market Maker verdient am Spread, der in liquiden Märkten sehr eng sein kann. Deine Orders werden in der Regel sehr schnell ausgeführt, da du direkt mit dem Handelspartner abschließt.
Der OTC Handel bietet Vorteile wie Flexibilität, Kostenvorteile und maßgeschneiderte Deals. Gleichzeitig gibt es weniger Transparenz und keine Börsenaufsicht für einzelne Trades. Du solltest dir bewusst sein, dass die Preisstellung allein durch den Handelspartner erfolgt und es ein Kontrahentenrisiko gibt.
Mit einem seriösen Broker an deiner Seite und dem nötigen Wissen kannst du die Vorteile jedoch sicher nutzen.
Das könnte dich auch interessieren:
Aktien Kennzahlen: Aktien bewerten lernen für Einsteiger
Chartmuster erkennen und richtig nutzen: Der Guide für Trader
Trading mit System - Wie du den Supertrend Indikator optimal einsetzt