Was ist ein ETF Absturz?
Unter einem ETF Absturz, oder zu englisch: ETF Crash, versteht man einen gravierenden Wertverlust börsengehandelter Fonds (Exchange Traded Funds, ETFs) innerhalb kurzer Zeit. Anders als gewöhnliche Marktschwankungen, die selbst bei breit gestreuten ETFs zum Anlagealltag gehören, sprechen Experten dann von einem Crash, wenn es zu massiven und abrupten Kursrückgängen kommt.
Solche Verwerfungen entstehen meist durch externe Schocks – sei es eine Finanzkrise, geopolitische Spannungen oder plötzliche wirtschaftliche Umbrüche. Während eine gesunde Volatilität Chancen für Anleger eröffnet, signalisiert ein Crash tiefergehende Probleme, die auch vermeintlich stabile Indizes erschüttern.
Besonders betroffen sind dabei thematische oder sektorale ETFs, deren Basiswerte stark konzentriert sind. Doch selbst breit diversifizierte Fonds, etwa auf den MSCI World oder den S&P 500, bleiben vor dramatischen Kurseinbrüchen nicht verschont, wenn Panikverkäufe den Markt dominieren.
Warum kommt es zu einem ETF Crash?
Ein ETF Crash entsteht meist durch schwerwiegende wirtschaftliche oder geopolitische Ereignisse, die zu massiven Marktverwerfungen führen. Auch wenn ETFs breit gestreut sind, reagieren sie sensibel auf globale Krisen, da sie ganze Märkte oder Sektoren abbilden.
Doch was genau löst solche Einbrüche aus – und woran erkennst du, ob es sich wirklich um einen Crash handelt oder nur um eine normale Korrektur?
Die Ursachen lassen sich grob in zwei Hauptkategorien einteilen: wirtschaftliche Faktoren (z. B. Rezession, Inflation, Zinsschocks) und politische Risiken (z. B. Kriege, Wahlergebnisse, Handelskonflikte).
Wirtschaftliche und politische Ursachen
Ein ETF Crash ist niemals ein zufälliges Ereignis, sondern das Ergebnis tiefgreifender wirtschaftlicher oder geopolitischer Erschütterungen. Wenn globale Lieferketten reißen, Zentralbanken drastische Zinsschritte vollziehen oder Staaten in finanzielle Schieflage geraten, löst dies oft eine Welle der Verunsicherung an den Märkten aus.
Anleger ziehen Kapital ab, Verkäufe eskalieren – die Folge sind rapide fallende Kurse. Gerade in Zeiten politischer Instabilität verstärken sich diese Effekte. Handelskriege, unerwartete Wahlergebnisse oder militärische Konflikte können das Vertrauen der Investoren ebenso auf die Probe stellen wie eine drohende Rezession oder eine überhitzte Inflation. Der Markt reagiert auf solche Unsicherheiten mit hoher Nervosität, die sich mitunter in massiven Abverkäufen entlädt.
Beispiele für historische ETF Abstürze
Dass ETFs von starken Einbrüchen nicht verschont bleiben, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Die Finanzkrise 2008 ließ selbst breit gestreute ETFs wie den S&P 500 in die Tiefe stürzen – innerhalb weniger Monate verlor der Index um die 50 Prozent. Auch der Corona-Crash im März 2020 offenbarte, wie schnell und heftig die Märkte reagieren können. In wenigen Wochen brachen Aktienindizes um bis zu 35 Prozent ein, und ETFs, die diese Indizes abbilden, folgten unweigerlich.
Ähnliches war während des Dotcom-Crashs im Jahr 2000 zu beobachten. Technologie ETFs, die zuvor auf Rekordstände geklettert waren, erlitten Verluste von 70 Prozent und mehr. Solche historischen Beispiele verdeutlichen, dass selbst augenscheinlich sichere, breit diversifizierte ETFs nicht vor heftigen Rückschlägen gefeit sind.
Unterschied Crash vs. normale Korrektur
Nicht jeder Rücksetzer ist gleich ein Absturz. Während eine Marktkorrektur meist eine moderate, vorübergehende Abwärtsbewegung von 10 bis 20 Prozent beschreibt, handelt es sich bei einem Crash um einen abrupten und tiefgreifenden Einbruch.
Korrekturen gehören zur Marktmechanik und treten häufig nach Phasen starker Kursgewinne auf, wenn Anleger Gewinne realisieren oder makroökonomische Anpassungen stattfinden. Ein Crash hingegen ist ein Ausnahmezustand, oft begleitet von Panikverkäufen, hoher Volatilität und extremen Kursverlusten innerhalb kürzester Zeit.
Entscheidend ist die Dynamik: Eine Korrektur verläuft meist geordnet, wohingegen ein Crash durch Chaos und unkontrollierte Abverkäufe geprägt ist. Wer diese Unterscheidung versteht, kann rationaler reagieren – und vermeidet es, vorschnell in Panik zu geraten.
Was passiert mit ETFs bei einem Crash?
In einem Absturz verlieren ETFs je nach Ausrichtung meist deutlich an Wert, da sie die Entwicklung der zugrunde liegenden Märkte oder Sektoren 1:1 oder sogar überproportional widerspiegeln. Auch wenn sie breit diversifiziert sind, können sie in panikgetriebenen Phasen stark unter Druck geraten – vor allem bei hoher Liquidität und massiven Verkäufen.
Um ruhig zu bleiben, hilft es zu verstehen, wie verschiedene ETF-Typen in einer Krise tatsächlich reagieren und warum manche stärker betroffen sind als andere.
Auswirkungen auf unterschiedliche ETF-Typen
Jeder ETF reagiert ein wenig anders auf einen Markteinbruch. Die Verluste können je nach Art des ETFs erheblich variieren – ein Umstand, den Anleger in Krisenzeiten unbedingt berücksichtigen sollten.
- Aktien ETFs, die breite Indizes wie etwa den MSCI World oder den S&P 500 abbilden, spiegeln die Entwicklung des Gesamtmarktes wider. Stürzt der Markt ab, verlieren auch diese ETFs an Wert. Zwar federt die breite Diversifikation extreme Kursstürze einzelner Unternehmen ab, doch in einer panikgetriebenen Abwärtsbewegung bleibt selbst ein globaler Index ETF nicht verschont.
Überproportional hart trifft es thematische oder sektorale ETFs, etwa aus den Bereichen Technologie oder erneuerbare Energien. Diese Fonds sind oft auf wenige, hoch bewertete Firmen fokussiert und tendieren in Krisenzeiten zu immensen Verlusten.
- Anleihen ETFs, die gerne als sicherer Hafen betitelt werden, bieten in turbulenten Marktphasen nicht immer die erhoffte Stabilität. Während Staatsanleihen hoher Bonität – wie zum Beispiel US-Treasuries – in Krisen durchaus gefragt sein können, geraten Unternehmensanleihen unter Druck, wenn sich die wirtschaftlichen Aussichten eintrüben. Als außerordentlich riskant gelten Hochzinsanleihen ETFs („Junk Bonds“), die in Stressphasen deutliche Verluste erleiden können.
- Spezialisierte ETFs, darunter Immobilien oder Rohstoff ETFs, reagieren je nach Marktlage sehr unterschiedlich. Gold ETFs beispielsweise profitieren oft von Marktpanik, da Anleger in Krisenzeiten verstärkt auf das Edelmetall setzen. Immobilien ETFs hingegen, insbesondere solche mit Fokus auf Gewerbeimmobilien, können stark unter steigenden Zinsen und einem schwächelnden Wirtschaftsumfeld leiden.
Warum sinken ETFs oft stärker als der Markt?
Ein Grund dafür ist zunächst einmal die Intraday Liquidität. Da ETFs durchgehend an der Börse gehandelt werden, können Investoren ihre Anteile auch in Sekundenschnelle verkaufen. Gerade in Panikphasen verstärkt dieser Mechanismus die Abwärtsbewegung. Während ein aktiver Fondsmanager bei einem klassischen Investmentfonds den Verkaufsdruck teilweise abfedern kann, geschieht dies bei ETFs nicht – sie sind dem freien Marktmechanismus vollständig ausgeliefert.
Hinzu kommt der Verkaufskaskadeneffekt. Viele institutionelle Investoren nutzen ETFs nicht nur zur langfristigen Geldanlage, sondern auch als Absicherungsinstrumente. Wenn Großanleger in Krisenzeiten ihre Portfolios absichern oder gehebelte Positionen auflösen, werden oft ETF-Anteile in großem Stil abgestoßen. Diese massiven Verkäufe führen dazu, dass ETFs schneller und mitunter stärker fallen als der zugrunde liegende Index.
Schließlich spielt die illiquide Marktsituation eine Rolle. In extremen Crash-Szenarien können einzelne Aktien oder Anleihen illiquide werden, was darin resultiert, dass ETFs mit einem Abschlag zum Nettoinventarwert (NAV) gehandelt werden. Dies bedeutet, dass Anleger in Stressphasen unter Umständen ihre ETF-Anteile zu einem schlechteren Preis verkaufen, als es der eigentliche Wert der enthaltenen Vermögenswerte rechtfertigen würde.
Kurz gesagt: ETFs bieten enorme Vorteile in stabilen Marktphasen – in Krisenzeiten aber können ihre Struktur und die hohe Handelbarkeit dazu führen, dass sie noch stärker unter Druck geraten als der Markt selbst.
Wie sollte man sich bei einem ETF Crash verhalten?
Plötzliche Kurseinbrüche lassen in der Regel auch erfahrene Anleger nicht kalt. Doch inmitten der Turbulenzen entscheidet nicht der Crash über den langfristigen Erfolg, sondern die Reaktion darauf. Wer besonnen bleibt und strategisch handelt, kann gestärkt aus der Krise hervorgehen.
Ruhig bleiben & Panikverkäufe vermeiden
Emotionen sind an der Börse ein schlechter Begleiter. Vor allem in einem Crash scheint der Impuls, Verluste zu begrenzen und ETFs schnell abzustoßen, zwar verlockend – doch meist verschlimmert dies die Situation.
Historische Daten zeigen: Wer in Krisenzeiten überstürzt verkauft, verpasst häufig die anschließende Trendumkehr. Märkte erholen sich oft schneller, als erwartet. Wer nach einem Absturz ausgestiegen ist, steht vor der schwierigen Frage, wann der Wiedereinstieg erfolgen soll. Statt reflexartig zu handeln, ist es ratsam, Ruhe zu bewahren und sich an die langfristige Strategie zu halten.
Langfristige Strategie beibehalten oder nachkaufen?
Kursabstürze sind nicht zwangsläufig ein Grund zur Sorge – für geduldige Anleger können sie im Gegenteil sogar eine Gelegenheit darstellen. Wer von den fundamentalen Stärken seiner ETFs überzeugt ist, sollte am ursprünglichen Investmentplan festhalten. In vielen Fällen kann es sich sogar lohnen, schrittweise nachzukaufen, wenn die Kurse besonders stark eingebrochen sind.
Dieser antizyklische Ansatz erfordert Disziplin, doch langfristig profitieren Investoren, die in Panikphasen günstig einsteigen. Entscheidend ist, dass Nachkäufe nur mit überschüssigem Kapital erfolgen und die eigene Risikotoleranz nicht überschritten wird.
ETF vor dem Crash verkaufen?
Die Frage, ob man einen drohenden Crash antizipieren und ETFs rechtzeitig veräußern sollte, klingt verlockend – ist aber kaum umsetzbar. Niemand kann zuverlässig den exakten Zeitpunkt eines Einbruchs vorhersagen.
Wer sich darauf einlässt, riskiert, in einem Bullenmarkt frühzeitig auszusteigen und Kursgewinne zu verpassen. Eine überlegte Alternative kann darin bestehen, bei extremen Überbewertungen das Portfolio vorsichtig zu justieren oder defensive Positionen auszubauen. Doch ein vollständiger Verkauf aus Angst vor einem Crash ist meist der falsche Weg. Viel entscheidender als das Timing ist es, eine Strategie zu haben, die Marktstürme übersteht.
Könnte es 2025 noch zu einem ETF Crash kommen?
Ein vollständiger ETF Crash im laufenden Jahr 2025 gilt zwar noch nicht als unausweichlich, doch die Indikatoren deuteten im Herbst zunehmend auf erhöhte Risiken hin.
Faktoren wie hohe Aktienbewertungen, steigende Staats- und Unternehmensverschuldung, mögliche Zinsverschärfungen und geopolitische Spannungen haben Marktteilnehmer in Alarmbereitschaft versetzt. Gleichzeitig sprechen stabile Unternehmensgewinne und Innovationsdynamik gegen einen Crash.
Im Folgenden zeigen wir, welche Entwicklungen Anleger derzeit besonders im Blick behalten sollten und was das für ETFs bedeutet.
Prognosen
Mehrere Faktoren sorgen aktuell für Nervosität an den Märkten: hohe Bewertungen in Tech Aktien aus den USA, anhaltend hohe Zinsen und zunehmende geopolitische Spannungen. Der Internationale Währungsfonds warnte zuletzt vor einer möglichen „ungeordneten Marktanpassung“, sollte die Wirtschaft schwächer wachsen als erwartet.
Gleichzeitig zeigt der VIX-Index phasenweise erhöhte Werte, was Marktakteuren Nervosität signalisiert. Ein anhaltend hoher VIX kann ein Vorbote für Bärenmärkte sein.
Zugleich stützen jedoch robuste Unternehmensgewinne und stabile Konsumausgaben die Märkte. Viele Analysten rechnen daher eher mit volatilen Phasen und temporären Korrekturen als mit einem abrupten Crash.
Kurzfristige Rücksetzer gelten oft als Gelegenheit zur Neugewichtung des Portfolios. Langfristig orientierte ETF-Anleger profitieren weiterhin von breiter Marktstreuung und dem Zinseszinseffekt.
Was heißt das für ETFs?
- Breit gestreute Aktien-ETFs spiegeln Marktbewegungen meist direkt wider. Ein Crash ist zwar nicht zwingend zu erwarten, doch die Schwankungen können zunehmen.
- Spezialisierte oder Themen-ETFs, etwa mit Fokus auf Technologie oder kleinere Unternehmen, reagieren empfindlicher, falls einer der Risikofaktoren eintritt.
Für ETF-Anleger bedeutet das: Ruhe bewahren, Streuung prüfen – und nicht in Panik verfallen, falls es zu stärkeren Schwankungen kommt.
Risikomanagement-Strategien
Ein ETF Crash mag unberechenbar sein. Das bedeutet aber nicht, dass Anleger ihm schutzlos ausgeliefert sind. Wer sein Portfolio strategisch absichert, kann Verluste begrenzen oder in turbulenten Zeiten sogar profitieren. Entscheidend ist ein durchdachtes Risikomanagement, das verschiedene Schutzmechanismen kombiniert.
1. Diversifikation als erste Verteidigungslinie
Breit gestreute ETFs mindern das Risiko einzelner Ausfälle. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, defensive Anlagen wie Anleihen, Gold oder Rohstoffe beizumischen – sie entwickeln sich in Krisen oft gegenläufig zu Aktien.
2. Stop-Loss-Orders: Automatische Verlustbegrenzung
Eine weitere Möglichkeit, Verluste zu begrenzen, sind Stop-Loss-Orders. Diese schützen vor extremen Kursrutschen, bergen jedoch auch das Risiko, bei kurzfristigen Marktschwankungen ausgestoppt zu werden. Wer mit Trailing-Stops arbeitet, kann seinen Verkaufskurs dynamisch anpassen und sich so nach oben absichern.
3. Absicherung mit ETF CFDs: Short-Strategien in Krisenzeiten
Während klassische ETFs nur auf steigende Märkte spekulieren, ermöglichen CFDs (Contracts for Difference) auch das Setzen auf fallende Kurse. Wer in Krisenzeiten einen ETF CFD shortet, profitiert, wenn der zugrunde liegende Index oder Sektor fällt. Diese Strategie kann gezielt zur Absicherung eingesetzt werden, indem sie Verluste im Hauptportfolio teilweise ausgleicht. Allerdings birgt der Handel mit CFDs durch ihren Hebelmechanismus hohe Risiken und ist nicht für jeden Anlegertyp geeignet.
Bei XTB kannst du CFDs nicht nur auf zahlreiche Assets und ohne Orderkommissionen handeln. Dir steht darüber hinaus die Möglichkeit offen, sowohl long als auch short zu gehen und dich somit optimal für alle Eventualitäten am Markt zu rüsten.
4. Cash-Quote erhöhen: Liquidität als Schutzschild
Wer Marktunsicherheiten erwartet, kann seine Cash-Quote erhöhen, um bei fallenden Kursen flexibel nachkaufen zu können. Statt hektisch zu verkaufen, bleibt so Kapital für strategische Käufe übrig, wenn sich attraktive Einstiegschancen bieten.
5. Defensive ETFs als Puffer nutzen
Wie bereits angemerkt reagieren nicht alle ETFs gleich auf einen Crash. Defensiv ausgerichtete ETFs, die etwa auf Basiskonsumgüter, Gesundheitsunternehmen oder Mindestvolatilitätsstrategien setzen, neigen dazu, in Abschwüngen stabiler zu bleiben. Eine Umschichtung in solche Produkte kann helfen, die Schwankungen im Depot zu reduzieren.
Effektives Risikomanagement gelingt, indem du mehrere dieser Ansätze kombinierst und an deine individuelle Strategie anpasst. Der beste Schutz vor einem möglichen ETF Absturz ist jedenfalls nicht hektisches Handeln, sondern vielmehr eine durchdachte Vorbereitung.
Wie sicher sind ETFs bei einem Marktcrash?
ETFs sind gemeinhin als effiziente, kostengünstige und transparente Anlageinstrumente bekannt. Doch zeigen sie sich auch widerstandsfähig, wenn die Märkte ins Chaos stürzen? Entscheidend ist zunächst, wie ein ETF aufgebaut ist und welche Schutzmechanismen greifen, wenn es turbulent wird.
Unterschiede zwischen physisch und synthetisch replizierenden ETFs
Die Konstruktion eines ETFs beeinflusst seine Stabilität in Krisenzeiten maßgeblich. Grundsätzlich wird zwischen physisch und synthetisch replizierenden ETFs differenziert – ein Unterschied, der in unruhigen Marktphasen an Bedeutung gewinnt.
- Physisch replizierende ETFs erwerben die zugrunde liegenden Wertpapiere tatsächlich. Ein ETF auf den S&P 500 hält also Aktien von Apple, Microsoft und den anderen Indexmitgliedern. Das bedeutet, dass Anleger direkt am Eigentum der Vermögenswerte beteiligt sind. Auch wenn die Kurse stark fallen, bleibt der innere Wert des ETFs an die real existierenden Aktien gebunden.
- Synthetische ETFs hingegen bilden den Index über sogenannte Swaps ab – also über Tauschgeschäfte mit einer Gegenpartei, meist einer Investmentbank. In normalen Marktphasen funktioniert das System effizient, doch in einem Crash-Szenario kann das Kontrahentenrisiko eine Rolle spielen.
Sollte die Bank zahlungsunfähig werden, besteht theoretisch das Risiko, dass der ETF nicht in vollem Umfang abgesichert ist. Zwar gibt es regulatorische Vorschriften, die dieses Risiko begrenzen, trotzdem kann in Extremsituationen eine gewisse Unsicherheit bleiben.
Rolle der Einlagensicherung und Sondervermögen
ETFs gelten rechtlich als Sondervermögen – das ist der wichtigste Schutz für Anleger. Selbst wenn eine Fondsgesellschaft oder Depotbank insolvent wird, bleiben die im ETF enthaltenen Wertpapiere im Besitz der Anleger und werden getrennt vom Vermögen des Emittenten verwahrt.
Sondervermögen bedeutet, dass die gehaltenen Aktien oder Anleihen weiterhin im Besitz der ETF-Anleger bleiben und von einer unabhängigen Verwahrstelle gesichert sind. Dies unterscheidet ETFs grundlegend von anderen Finanzprodukten, etwa Zertifikaten, die direkt von der Bonität des Emittenten abhängen.
Bei synthetischen ETFs besteht zwar ein geringes Kontrahentenrisiko, dieses ist durch EU-Regeln auf maximal 10 % des Fondsvermögens begrenzt. In der Praxis arbeiten Emittenten zudem mit zusätzlichen Sicherheiten, um das Ausfallrisiko weiter zu minimieren.
Gut zu wissen:
Investitionen in organisierte Marktinstrumente (OMIs), so auch in Aktien und ETFs, werden bei XTB separat von den Vermögenswerten der Depotstelle sowie den eigenen Vermögenswerten von XTB erfasst und verwahrt.
Im unwahrscheinlichen Fall einer Insolvenz von XTB gelten die OMIs als Sondervermögen und sind damit vor dem Gläubigerzugriff geschützt. Weitere Informationen zu diesem Sachverhalt findest du hier: Schutz von Kundengeldern und Einlagensicherung bei XTB.
Vergleich mit anderen Anlageklassen in Krisenzeiten
Wie sicher ETFs in einem Marktcrash sind, lässt sich am besten anhand einer Gegenüberstellung mit anderen Anlageklassen bewerten.
- Aktien: ETFs verhalten sich grundsätzlich wie die Aktien, die sie abbilden. Ihr Vorteil liegt jedoch in der breiteren Streuung, wodurch sie einzelne Unternehmensrisiken deutlich reduzieren. Einzelaktien können in einem Crash insolvent gehen – ein ETF hingegen fängt solche Ausfälle durch die Vielzahl der enthaltenen Titel ab.
- Anleihen: In Krisenzeiten suchen Anleger oft Sicherheit in Staatsanleihen hoher Bonität. Anleihen ETFs können daher eine stabilisierende Rolle im Portfolio spielen. Allerdings gilt dies nicht für alle Anleihearten – Hochzinsanleihen oder Unternehmensanleihen reagieren mitunter ähnlich sensibel auf einen Crash wie Aktien.
- Gold & Rohstoffe: Physisches Gold hat sich historisch als sicherer Hafen bewährt. Gold ETFs, die direkt physisches Gold hinterlegen, bieten einen ähnlichen Schutz. Rohstoff ETFs, die über Futures investiert sind, können hingegen starken Preisschwankungen unterliegen.
- Immobilien: In schweren Finanzkrisen, wie 2008, gerieten Immobilienwerte unter Druck. Außerdem erholen sie sich oft langsamer als die Aktienmärkte. Immobilien ETFs, vor allem REITs, verhalten sich häufig zyklisch und können in einem Crash empfindlich fallen.
Mit XTB auch in Zeiten von ETF Abstürzen profitieren
Ob und wann es tatsächlich zu einem ETF Crash kommt und wie dessen potenziellen Konsequenzen genau aussehen, kann niemand mit Gewissheit vorhersagen. Fakt ist aber, dass sich passive Indexfonds in den vergangenen Jahren als beliebtes Anlageinstrument etabliert haben und gerade für den sukzessiven Vermögensaufbau geeignet sind.
XTB bietet dir den ETF Handel bis zu einem monatlichen Umsatz von 100.000 Euro ohne Orderkommission an. Darüber werden 0,2%, mindestens aber zehn Euro fällig. Die mehr als 1.800 aktuell im Angebot befindlichen ETFs kannst du über die eigene Plattform xStation 5 bequem kaufen und verkaufen. Selbstverständlich steht dir außerdem ein kostenfreies, zeitlich unbegrenzt nutzbares Demokonto zur Verfügung, mit dessen Hilfe du dich frei von jedem Risiko an das Thema Börse annähern kannst.
Möglicherweise bist du aber auch nicht direkt an ETFs, sondern vielmehr an CFDs auf ETFs interessiert. Auch hier kann XTB mit einem umfassenden Angebot und Top-Konditionen punkten. So werden dir etwa ausgeprägte Handelszeiten zwischen 8 und 22 Uhr und ein Hebel von 1:30 auch für Privatanleger garantiert.
Key Takeaways – Das Wichtigste auf einen Blick
Ein ETF Crash ist selten, aber nie ausgeschlossen: Auch breit gestreute Fonds können in turbulenten Marktphasen stark verlieren. Entscheidend ist, die Unterschiede zwischen einer normalen Korrektur und einem echten Crash zu kennen und die eigene Anlagestrategie darauf vorzubereiten.
Panik ist der größte Feind langfristiger Anleger: Emotionale Entscheidungen führen meist zu Fehltrades. Wer in Krisenzeiten Ruhe bewahrt, profitiert häufig vom anschließenden Aufschwung. Disziplin und ein klarer Plan sind wichtiger als kurzfristige Marktprognosen.
Streuung und Strategie schlagen Markttiming: Diversifizierte ETFs, eine ausgewogene Asset-Allokation und regelmäßige Überprüfung des Portfolios sind der beste Schutz gegen extreme Verluste. Wer breit aufgestellt ist, federt Crashs besser ab.
Chancen erkennen statt nur Risiken fürchten: Rücksetzer sind nicht nur Bedrohung, sondern auch Gelegenheit. Wer Liquidität vorhält und strategisch nachkauft, kann langfristig von günstigen Einstiegspreisen profitieren.
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